KERNSPINTOMOGRAPHIE
Prostatakrebs ist mit jährlich 50.000 Neuerkrankungen der häufigste bösartige Tumor beim Mann. Um ihn auszuschließen reicht die rektale Tastuntersuchung sowie die Ultraschalluntersuchung durch den Urologen allein oft nicht aus.
Der Urologe bestimmt daher als Ergänzung auch den so genannten PSA-Wert (prostataspezifisches Antigen). Liegt er über 4,0 ng/ml besteht der Verdacht auf einen Tumor und es sollte eine Gewebeprobe der Prostata genommen werden (Biopsie). Der PSA-Wert ist jedoch in über der Hälfte der Fälle bei gutartigen und harmlosen Erkrankungen der Prostata erhöht. Und die meist ungezielte Biopsie hat eine Trefferquote von nur 30 bis 40 %. Dieses Vorgehen ist somit alles andere als ideal.
Die MRT der Prostata ist das derzeit beste bildgebende Verfahren zur Darstellung der Prostata und gibt wichtige Hinweise auf den genauen Ort und die Ausbreitung eines Tumors, ohne in den Körper eingreifen zu müssen.
Wenn ein Tumor nachgewiesen wurde, kann die MRT wertvolle Informationen für die weitere Therapieplanung liefern: ob zum Beispiel eine Operation oder eine Bestrahlung sinnvoller ist oder ob noch abgewartet werden kann (sog.“ Active Surveillance“). Denn nicht jeder Tumor wächst aggressiv.
Da die MRT keine Röntgenstrahlen benötigt, eignet sie sich zudem hervorragend für Verlaufskontrollen bei unklaren Befunden. Mehr Diagnosesicherheit durch multimodale Bildgebung: Diffusionsbildgebung und MR-Perfusion.
Diese Kombination der hochauflösenden Bildgebung mit sogenannten Funktionsuntersuchungen (Multimodale Bildgebung) verbessert die Treffsicherheit entscheidend – ein Prostatakarzinom wird so mit etwa 80 % Sicherheit erkannt.
Die MR-Diffusionsbildgebung gibt zusätzlich zur anatomischen Bildinformation Hinweise auf Tumor-bedingte Veränderungen der Gewebeschaffenheit der Drüse. Die MR-Perfusion erstellt eine Karte der Durchblutung des Organs und kann somit bei den oft gefäßreichen, bösartigen Tumoren zusätzliche Hinweise bei der Lokalisation des
Prostata-Ca liefern.
Die Vorteile der Prostata MRT
Zu den häufigsten Fragestellungen bei Verdacht auf Prostatakrebs gehören das frühe Erkennen eines Tumors, seiner Charakteristika und sein Ausbreitungsgrad. Die genaueste Methode für das Auffinden des Prostatakrebses ist die multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT). Sie kann dem Urologen den aggressivsten Tumorherd darstellen oder auch ausschließen. Um die Prostatadiagnostik für Sie zu verbessern, arbeiten wir als Radiologen Hand in Hand mit Urologen zusammen.
Das mpMRT - Die neue bildgebende Diagnostik in der Prostatadiagnostik
Folgende Vorteile auf einen Blick:
Qualitätssicherung zum Erhalt der Genauigkeit der Methodik der mpMRT, die mit über 90% aggressive Tumoren erkennt. Damit ist die mpMRT im Vergleich zu den Methoden in der Regelversorgung (Tastuntersuchung, PSA, Ultraschall etc.) deutlich überlegen.Einmal jährlich unterziehen sie sich einer externen medizinischen Qualitätssicherung.
1. Patientenorientierung:
Das Planen und Entscheiden aller notwendigen Maßnahmen werden mit dem Patienten abgestimmt – seine Bedürfnisse stehen dabei im Vordergrund.
2. Standardisierter Befund nach PI-RADS:
Ein strukturiertes Befundungsschema das den aggressivsten Tumorherd grafisch in der Prostata abbildet. Auf einer Skala von 1-5 wird die Wahrscheinlichkeit für einen Prostatakrebs dargestellt.
3. Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit (Ihrem) Urologen:
Mit dem oben genannten Vorgehen erhält Ihr Urologe wichtige Zusatzinformationen vor der Gewebeentnahme, was Sie oftmals vor wiederholten Gewebeentnahmen schützen kann.
Ihr Vorteil bei der Therapiewahl der aktiven Überwachung
Die Gefahr einer Übertherapie klinisch nicht relevanter Tumoren (wenig aggressiver Tumoren) kann reduziert werden, indem auf eine Operation verzichtet und der Tumor stattdessen aktiv beobachtet wird (Active Surveillance). Dazu ist die mpMRT aufgrund ihrer hohen Genauigkeit eine sehr geeignete Methode.
Ablauf der schmerzfreien mpMRT
Die mpMRT-Untersuchung dauert ca. 30 Minuten. Sie liegen während der Untersuchung bequem in Rückenlage. Für die Untersuchung der Prostata wird dem Patienten während der Untersuchung ein gängiges MRT-Kontrastmittel verabreicht, welches in der Regel sehr gut verträglich ist.
Kosten
Leider übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten nach derzeitiger Rechtslage nicht. Gesetzlich versicherten Patienten bieten wir die Untersuchung als Wunschleistung (Privatrechnung) an.
Die privaten Krankenversicherungen übernehmen die Kosten in aller Regel. Dennoch empfiehlt es sich dies zuvor mit der jeweiligen privaten Krankenversicherung zu klären.
AKTUELLES
18.09.2020
Benennung zum Beauftragten
für Medizinproduktesicherheit
30.03.2020
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